Aufzeichnung Fachgespräch Dötlingen Januar 2024
Programm:
10.00 Uhr Begrüßung der Teilnehmer
Geschäftsleitung Dr. Annabell Hardinghaus
10.15 Uhr Was bewegt die Märkte 2024?
Dr. Albert Hortmann-Scholten
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
10.30 Relevanz von Mykotoxinen in Futtermitteln für die Tiergesundheit
Prof. Dr. Dr. Sven Dänicke
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Relevanz von Mykotoxinen in Futtermitteln für die Tiergesundheit
In diesem Vortrag erklärt Prof. Dr. Dr. Dänicke die Relevanz von Mykotoxinen im Tierfutter und ihre Auswirkungen auf die Tiergesundheit. Er beschreibt die verschiedenen Arten von Mykotoxinen, wie sie entstehen und wie sie ins Futter gelangen. Dänicke betont die gesundheitlichen Risiken für Tiere, darunter verminderte Immunität und Wachstumsstörungen. Er stellt Methoden zur Reduzierung von Mykotoxinen im Futter vor, wie z.B. die Auswahl geeigneter Lagerbedingungen und den Einsatz von Bindemitteln. Der Vortrag unterstreicht die Wichtigkeit einer regelmäßigen Überwachung und Kontrolle der Futterqualität, um die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten.
11.30 Fleischmärkte - Wohin geht 2024 die Reise?
Dr. Thordis Moeller
OSI International Holding GmbH
Fleischmärkte - Wohin geht 2024 die Reise?
In diesem Vortrag diskutiert Dr. Thordis Moeller die zukünftigen Entwicklungen auf den Fleischmärkten im Jahr 2024. Sie analysiert aktuelle Trends, Marktdynamiken und Verbraucherverhalten, die die Fleischindustrie beeinflussen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den wachsenden Herausforderungen durch Nachhaltigkeit, Klimawandel und veränderte Ernährungsgewohnheiten. Moeller betont die Bedeutung innovativer Lösungen und Anpassungsstrategien für Produzenten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Vortrag bietet Einblicke in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren, die die Fleischmärkte in den kommenden Jahren prägen werden.
14.30 Mind® Codex - Mit Persönlichkeit zum Erfolg
Dr. Eva Brandt
Business Coach & Autorin
Weitere Informationen finden Sie hier.
16.15 Fleisch im Spannungsfeld von Ernährungssicherung und Klimaneutralität
Prof. Dr. Peer Ederer
Direktor von GOAL Sciences
Fleisch Spannungsfeld von Ernährungssich. und Klimaneutra. - Prof. Dr. Ederer - Fachgespr. Jan. 2024
Im Vortrag „Fleisch im Spannungsfeld von Ernährungssicherheit und Klimaneutralität“ betont Prof. Dr. Ederer die Notwendigkeit, Fleischproduktion nachhaltiger zu gestalten. Er diskutiert die Herausforderungen des Klimawandels und die Bedeutung der Fleischproduktion für die globale Ernährungssicherheit. Durch verbesserte Fütterungstechniken, züchterische Maßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energien können die Umweltbelastungen verringert werden. Politische Rahmenbedingungen und bewusster Konsum sind ebenfalls entscheidend, um eine Balance zwischen Ernährungssicherheit und Klimaschutz zu erreichen. Innovative Ansätze sind essenziell, um diese Ziele zu verwirklichen.
Ausführlicher Ederer
Im Vortrag „Fleisch im Spannungsfeld von Ernährungssicherheit und Klimaneutralität“ geht Prof. Dr. Ederer detailliert auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der Fleischproduktion in Bezug auf Klimawandel und globale Ernährungssicherheit ein. Der Professor betont, dass die Fleischproduktion weltweit sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltiger gestaltet werden muss, um die wachsenden Anforderungen an die Ernährung einer stetig zunehmenden Weltbevölkerung zu erfüllen, ohne dabei die Umwelt zu belasten.
Kernpunkte des Vortrags
Ernährungssicherheit
Prof. Dr. Ederer beginnt mit der Bedeutung der Fleischproduktion für die globale Ernährungssicherheit. Fleisch ist eine wichtige Proteinquelle und liefert essentielle Nährstoffe, die in vielen Regionen der Welt schwer zu ersetzen sind. Der steigende Fleischkonsum in Entwicklungsländern wird als Zeichen des wachsenden Wohlstands betrachtet, stellt aber auch erhebliche Anforderungen an die globale Fleischproduktion und Verteilungssysteme.
Klimaneutralität
Ein zentraler Aspekt des Vortrags ist die Diskussion über die ökologischen Auswirkungen der Fleischproduktion. Prof. Dr. Ederer erklärt, dass die Fleischproduktion signifikante Mengen an Treibhausgasen, insbesondere Methan und CO2, verursacht. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen diese Emissionen drastisch reduziert werden. Er schlägt vor, dass innovative Technologien und nachhaltige Landwirtschaftspraktiken eine Schlüsselrolle dabei spielen können, die Produktion umweltfreundlicher zu gestalten.
Nachhaltige Praktiken und Innovationen
Prof. Dr. Ederer geht auf konkrete Maßnahmen und Technologien ein, die zur Reduktion der Umweltauswirkungen beitragen können. Dazu gehören:
- Verbesserte Fütterungstechniken: Optimierung der Tierernährung zur Reduktion von Methanemissionen.
- Züchtung resistenterer Rassen: Entwicklung und Einsatz von Tieren, die weniger anfällig für Krankheiten sind und eine effizientere Futterverwertung haben.
- Einsatz von erneuerbaren Energien: Integration von Solar- und Windenergie in landwirtschaftliche Betriebe zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks.
- Kohlenstoffbindung im Boden: Praktiken wie Agroforstwirtschaft und konservierende Bodenbearbeitung, die helfen, Kohlenstoff im Boden zu speichern und gleichzeitig die Bodenqualität zu verbessern.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven
Neben den technischen Lösungen spricht Prof. Dr. Ederer auch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte an. Er betont die Bedeutung von politischen Rahmenbedingungen und finanziellen Anreizen, um Landwirte zu ermutigen, auf nachhaltigere Praktiken umzusteigen. Ebenso wichtig sei die Sensibilisierung der Verbraucher für die Auswirkungen ihres Fleischkonsums und die Förderung von Alternativen wie pflanzenbasierten Proteinen.
Fazit
Prof. Dr. Ederer schließt seinen Vortrag mit einem optimistischen Ausblick ab. Er ist der Meinung, dass durch eine Kombination aus technologischen Innovationen, nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken und bewussterem Konsumverhalten eine Balance zwischen Ernährungssicherheit und Klimaneutralität erreicht werden kann. Langfristige, ganzheitliche Ansätze sind notwendig, um die komplexen Herausforderungen der Fleischproduktion im 21. Jahrhundert zu bewältigen.
Für detaillierte Informationen und spezifische Studienergebnisse wird empfohlen, das vollständige Video anzusehen
Diskussionsleiter: Dr. Albert Hortmann-Scholten
Abschließende Worte vom Geschäftsführer Dr. Bernhard Wesseling mit dem Dank an alle Referenten.
Donnerstag, 25. Januar 2024
Tagungsort: Hotel Gut Altona in Dötlingen, OT Altona
Das Fachgespräch von 2023 finden Sie hier.