Hilfe bei lahmenden Schweine

Frühe Diagnostik schützt vor Verlusten

Gesunde Gliedmaßen sind bei Sauen die Grundlage für eine lange Nutzungsdauer und eine hohe Lebensleistung. Treten Lahmheiten auf, sind die Ursachen hierfür im Sinne des Tierschutzes und der Ökonomie mit entsprechender Diagnostik schnellstmöglich herauszufinden und zu beheben. © Uwe Bräunig

Die Ursachen für lahme Schweine sind vielgestaltig, die wirtschaftlichen Einbußen enorm. Über eine umfangreiche Diagnostik lassen sich Mängel in der Haltungsumwelt oder in der Fütterung schnell feststellen und beheben.

Schweine im Stall

Redaktion agrarheute

 

Bei dicken Gelenken der Schweine können neben der Bodenbeschaffenheit oder der Fütterung auch Erreger wie Streptokokken oder Mycoplasma hyorhinis eine Rolle spielen. Eine penible Hygiene ist daher unerlässlich, um bakteriellen Infektionen im Stall Einhalt zu gebieten. Foto © Torsten Pabst

Lahmende Schweine Klaue 

So sollte keine Sauenklaue aussehen! Die Klauen der Tiere sollten deshalb regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gekürzt werden. Das spart den Tieren Leid und letztlich dem Landwirt Geld. In vielen Ferkelerzeugerbetrieben ist die regelmäßige Klauenpflege der Sauen mittlerweile Standard. © Torsten Pabst

Klaue Sau Nahaufnahme

Vor allem zu lange Afterklauen führen oft dazu, dass diese abreißen und sich die Klaue entzündet. Die Folge kann ein Totalausfall des betroffenen Schweins sein.© Torsten Pabst

Abgelöstes Knochenende Sau

Zu wenig Phosphor im Futter kann zu einem gestörten Knochenwachstum führen. In der Folge können sich unter anderem die Knochenenden komplett ablösen. Bei der Zusammensetzung des Futters ist daher auf eine optimale Calcium-, Phosphor- und Vitamin- D3-Versorgung der Tiere zu achten. Bereits geringste Abweichungen können zu ernsthaften Gliedmaßenerkrankungen in Form der Osteochondrose führen. © Torsten Pabst

Gelenkespunktaten bei einem Ferkel

Auch mithilfe von Gelenkspunktaten lässt sich im Rahmen der Diagnostik Erregern auf die Spur kommen. Hierbei werden vor allem auffällig geschwollene Gelenke bei erkrankten Schweinen beprobt. © Torsten Pabst

 

Gesunde Gliedmaßen sind bei Sauen die Grundlage für eine lange Nutzungsdauer und eine hohe Lebensleistung. Treten Lahmheiten auf, sind die Ursachen hierfür im Sinne des Tierschutzes und der Ökonomie mit entsprechender Diagnostik schnellstmöglich herauszufinden und zu beheben.

Gesunde Gliedmaßen der Schweine sind ein wichtiger Tierwohlindikator und sprichwörtlich das Fundament für hohe biologische Leistungen. Bei Sauen sind sie die Grundvoraussetzung für eine lange Nutzungsdauer. In der Schweinemast wirkt sich eine mangelhafte Gliedmaßengesundheit direkt auf die Mast- und Schlachtleistung aus. Die Folge sind höhere Verluste, geringere Tageszunahmen, eine schlechtere Futterverwertung und mögliche Abzüge am Schlachtkörper. Letztlich sind Lahmheiten immer mit (hohen) wirtschaftliche Verlusten verbunden.

 

Lahmheiten: Die Klauen der Sauen im Auge behalten

Die Basis für eine gesunde Klaue ist ein gutes Hornwachstum. Hier spielt die Fütterung eine zentrale Rolle. Für die Entstehung eines harten, belastbaren Horns wird das wasserlösliche Vitamin Biotin benötigt. Des Weiteren sind Kupfer (Cu), schwefelhaltige Aminosäuren (Cystin und Methionin), Mangan (Mn) und Zink (Zn) für die Keratinbildung und somit für ein gesundes Hornwachstum unerlässlich. Mängel führen hier zu einem gestörten Klauenwachstum, was Risse und eventuell Entzündungen zur Folge hat.

Die Klauenpflege sollte daher zum Standard eines erfolgreichen Ferkelerzeugerbetriebs gehören. Einmal pro Reproduktionsdurchgang sollten die Klauen der Sauen entsprechend kontrolliert und bei Bedarf gekürzt werden. Vor allem zu lange Afterklauen können abreißen, sich dadurch entzünden und letztlich zum Totalausfall der Sau führen.

 

Gründliche Diagnostik bei Lahmheiten unerlässlich

Bei Lahmheiten von Schweinen sollte zunächst generell geklärt werden, wie sich diese äußert und wann sie auftritt. Hierzu sind die Tiere entsprechend zu untersuchen. Gibt es Anzeichen für Traumata, Gelenksentzündungen und wie sind die Klauen beschaffen? Ist die Lahmheit therapeutisch zu behandeln?

Handelt es sich vorrangig um Verletzungen, sollte das Umfeld der Tiere näher beleuchtet werden. Wie sieht es mit dem Stallboden aus? Gibt es Stresssituationen für die Tiere bei Neugruppierungen, bei Rangkämpfen, bei der Fütterung? Gibt es Bereiche, wo Tiere sich verletzen? Sind Bereiche zu glatt, sodass Tiere ausrutschen können? Die Umgebungsüberprüfung spielt eine zentrale Rolle in der Lahmheitsdiagnostik und für das Beheben der Ursachen.

Für die Diagnostik von Gliedmaßenerkrankungen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Die Sektion, sprich die pathologisch anatomische Untersuchung, bringt den besten Überblick bei Lahmheiten. Hierfür sollten klinisch erkrankte Tiere ausgewählt werden. Gelenke zum Beispiel lassen sich auf Entzündungen oder Deformationen untersuchen. Zur Diagnostik am lebenden Tier sind auch Gelenkspunktate möglich.

Mit Material von Dr. Torsten Pabst, Tierarzt aus Dülmen

 

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